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Kirche

Die Bergkirche


"allgemein"

Keltische Kultstätte, christliches Gotteshaus

Die Bergkirche in Mümling-Grumbach steht auf uraltem Siedlungsgrund


Malerisch winkt es vom Osthang des Mümlingtals, das kleine Bergkirchlein in Mümling-Grumbach. Auf den ersten Blick ist das Bauwerk unspektakulär, fällt den Autofahrern auf der B45 nur am Rande ins Auge. Erst näheres Hinschauen macht neugierig, ist doch der massive Kirchenturm viel zu groß für den Baukörper des Kirchenschiffs.

Er ist ja auch rund 100 Jahre älter und gehörte wohl zu einer mächtigen Wehrkirche. Der kleine gotische Anbau entstand im 14. Jahrhundert. Davon zeugen zwei Wappen über dem Haupteingang. Eines von ihnen kann dem Conrad von Weinsberg zugeordnet werden, der zwischen 1320 und 1326 Anteil an der Herrschaft über Breuberg hatte.

Der Kirchenraum selbst ist klein und - abgesehen von Resten einer figürlichen Bemalung im Chor - weitgehend schmucklos. Durch die Fenster dringt nur wenig Licht. In diesem mystischen Halbdunkel ist der in der Nordwand eingelassene Reliefstein nur schemenhaft zu erkennen. Er handelt sich um einen sogenannten "Matronenstein", auf dem drei sitzende weibliche Gottheiten dargestellt sind. 1841 hat ihn der Erbacher Archivrat Christian Kehrer in der benachbarten Friedhofsmauer entdeckt.

Es handelt sich vermutlich um den Altarstein eines keltisch-römischen Heiligentums, das sich in der Antike an dieser Stelle befand. Aber die Entdecker deuteten den Stein um. Die halbkreisförmige Kopfbedeckung der drei "Matronen" erschien ihnen als der Heiligenschein der drei Heiligen aus dem Morgenland.

Einige Beachtung verdient auch der Taufstein an der Stirnseite des Kirchenschiffes. Er war im Chor eingemauert und wurde bei Restaurierungsarbeiten entdeckt. Es handelt sich wohl um ein Weihwasserbecken, denn bis zur Reformation war die Bergkirche ja ein katholisches Gotteshaus.

Heute ist die Kirche das Wahrzeichen von Mümling-Grumbach und seiner evangelischen Kirchengemeinde. Aber nur einmal im Monat wird dort oben ein regulärer Gottesdienst abgehalten. Ansonsten findet er "unten" im zentral gelegenen Gemeindehaus statt. "Die Bergkirche läßt sich nur schlecht beheizen und für ältere Gemeindemitglieder ist der Treppenaufstieg auch sehr beschwerlich".

Beliebt ist die Bergkirche aber für Trauungen und Taufen. Und bei Beerdigungen werden darin die Toten aufgebahrt. Damit schließt sich ein fast mytischer Kreis zwischen Leben und Tod.

Die Kirche ist auch jenseits dieser "offiziellen" Anlässe jederzeit für den interessierten Besucher geöffnet - mehr auf unseren Seiten unter <a href=http://kirche.muemling-grumbach.de target=_top>kirche.muemling-grumbach.de</a>


Mike Rupprecht auf www.kirche.muemling-grumbach.de

Dieses Gotteshaus wurde im 14. Jahrhundert erbaut; dafür sind die beiden Wappen der Duborner und Weinsberger am gotischen Eingangsportal steinerne Zeugen. Der Turm ist mit Sicherheit weit über 100 Jahre älter - ein mächtiger quadratischer Wehrturm. Der Turmhelm stammt aus dem 19. Jahrhundert. Der Besucher dieses Hauses betritt kein Museum, denn in diesem altehrwürdigen Gebäude werden seit über 600 Jahren bis auf den heutigen Tag Gottesdienste gehalten.

Die Kirche und ihre Wiederherstellungen:

1672 Reparatur des baufällig gewordenen Kirchturms; Kostenaufwand: 8 Florin
1695 erhielt die Kirche ein neues Dach für 60 Florin, 1710 wurde die Innenausstattung ergänzt: "Ein Stuhl für den Pfarrer" und eine Stiege auf die Kanzel wurden errichtet
1757 Kirchenfenster-Reparaturen (2 Florin)
1877 wurde dem Kirchturm ein neuer Helm aufgesetzt
1908 Eine Renovierung des Kircheninneren wurde notwendig. Dabei entdeckte man Spuren alter Wandmalereien, die aber vom damaligen Denkmalpfleger als nicht erhaltenswert erachtet wurden. Die außerordentliche Spendenfreudigkeit der Christen unserer Ev. Kirchengemeinde Mümling-Grumbach und die großzügige Unterstützung durch die Ev. Kirche in Hessen und Nassau haben die Wiederherstellung des Innenraumes der historischen Bergkirche im Jahre 1980/81 ermöglicht.



F. Höreth

Die Stilformen deuten im allgemeinen auf die Gotik des 15. Jahrhunderts. Der Kapellenturm macht durch seine Mauertechnik den Eindruck, als sei seine Errichtung dem Langhaus und dem Chorgewölbe vorangegangen. Über dem Haupteingang stehen zwei Wappen, von denen das eine eine Schildform dreimal auf einem Schrägbalken wiederholt. Dieses Wappen mit den drei kleinen Schildern im großen Schild dürfte das Wappen der Herrn von Weinsberg sein. Ein Weinsberg gehörte zu den Schwiegersöhnen des Letzten aus dem Geschlecht der Herren von Lützelbach-Breuberg, des Eberhard von Breuberg. Er starb im Jahre 1320. Conrad von Weinsberg verzichtete im Jahre 1326 förmlich auf sein Anteil an der Herrschaft Breuberg. Das Weinsberger Wappen müßte demnach zwischen 1320 und 1326 über dem Eingang an der Kapelle angebracht worden sein. In dieser Zeit könnte auch die Kapelle, wenigstens das Langhaus, erbaut worden sein. Von den an der Kapelle im Laufe der Jahrhunderte vorgenommenen Reparaturen sind folgende aktenmäßig bekannt: sie wurden in den Jahren 1672, 1695, 1710, 1736, 1757, 1877 und 1908 vorgenommen. Die Kirchenwiederherstellung von 1672 brachte eine Reparatur des Kirchturms, der baufällig geworden war. Im Jahr 1710 wurde die Innenausstattung ergänzt. 1736 lieferten die Glockengießerei Johannes und Andreas Schneidewind in Frankfurt, zwei Glocken. Bei der im Jahr 1908 vorgenommenen Renovation des Kircheninneren wurden im Chor Spuren einer mittelalterlichen Malerei, anscheinend eine Anbetung der Maria, entdeckt.

Friedhof


Matronenstein


Mike Rupprecht auf kirche.muemling-grumbach.de

Das Matronenrelief an der Nordseite des Kirchenschiffs stammt aus dem 2. Jh. nach Christus. Der Stein mit den drei Muttergottheiten wurde um 1840 auf dem Friedhof gefunden. Die Historiker nehmen an, dass sich auf dem heutigen Kirchberg ein keltisches Kultheiligtum befunden hat. Die drei Fruchtbarkeitsgöttinnen tragen in ihrem Schoß Schalen mit Früchten. Die Verbreitung dieses Fruchtbarkeitskultes umfasste den gesamten Westen des römischen Imperiums. Der Faltenwurf und die Gemmen, mit denen die Gewänder über der Brust zusammengehalten werden, deuten in ihren Stilmerkmalen darauf hin, dass ein römischer Künstler am Werk gewesen sein muss. Das verwundert nicht, wenn wir uns vergewissern, dass der Limes, kaum 10 km Luftlinie östlich von Mümling-Grumbach entfernt, zugleich Nahtstelle zwischen keltischer und römischer Kultur und Religion darstellt.

Nach der Christianisierung des Odenwaldes durch irisch-schottische Mönche wurde im 8. Jh. das keltische Kultheiligtum mit seinem Matronenstein abgerissen. Der Kult der Fruchtbarkeit wurde abgelöst durch den Glauben an den gekreuzigten und auf- erstandenen Herrn Jesus Christus. Die heidnischen Muttergottheiten wurden umgedeutet: Die das Gesicht scheibenförmig umschließenden Hauben der Fruchtbarkeitsgöttinnen wurden jetzt gedeutet als Nimben, als Heiligenscheine der Heiligen Drei Könige. So blieb der fast 2000 Jahre alte Stein erhalten.

die drei Zinnkannen


1668 stifteten drei Witwen des Dorfes eine schöne zinnerne Weinkanne, die noch heute im Besitz der evangelischen Kirchengemeinde ist. Die Gravur besagt, dass die drei Frauen die Kanne haben "machen lassen aus gemeinem Einzugsgeld". Einzugsgeld mußte dazumal der zahlen, der in einem Ort als vollberechtigter Nachbar aufgenommen wurde; dies geschah meist nach Gründung eines Ehestandes. Wie die Breuberger Amtsrechnungen zeigen, haben aber auch zuweilen Witwen Einzugsgeld bezahlt, und zwar wahrscheinlich deshalb, um auch nach dem Tode des Mannes im Genuß der Berechtigungen eines Nachbarn zu bleiben, d.h. Anspruch auf Benutzung der Allmende, auf Holzlieferung aus dem Wald und anderes mehr

siehe kirche.muemling-grumbach.de

Kirchenspiel


Früher gab es keinen eigenen Pfarrer, Mümling-Grumbach wurde von Höchst mitbetreut.

Zur Kirchesnpiel gehörten bis Ende 2006

  • Mümling-Grumbach
  • Etzen-Gesäß
  • Hummetroth
  • Forstel

Gruppen & Kreise

  • Puppenbühne


begonnen hat alles 1977 - gespielt wird mit Marionetten und Handpuppen

mehr unter puppenbuehne.muemling-grumbach.de

Bücherei

Pfarrer

eventuell eine Liste alle Pfarrer ?

Pfarrer im Dritten Reich


Auszug aus den bisher unveröffentlichten Lebenserinnerungen Unterwegs bei Sonnenschein und Sturm meines Vaters Friedrich May

dieser auszug wurde veröffentlicht in:
"gelurt". Odenwälder Jahrbuch für Kultur und Geschichte, Ausgabe 2001, Erbach 2000,
herausgegeben vom Kreisarchiv des Odenwaldkreises ISBN: 3-9804066-6-0
und könnte auch unter "Personen" stehen...